Stories & Interviews
Ich bin Patrick Berger und komme gebürtig aus Brandenburg an der Havel. Ich habe die Buena Vida Coffee Roasters vor 7 Jahren gegründet und bin Geschäftsführer und Röster in einem. In den vergangen zwei Jahren habe ich mich etwas mehr auf die Firma konzertiert als auf das Rösten, doch nun geht mein Kollege aus der Rösterei eigene Wege und ich darf wieder an den Ursprung meiner Leidenschaft zurück.
Neben meinem damaligen Studiums brauchte ich einen Mini-Job und habe angefangen in einem kleinen Coffee-Shop in Potsdam zu arbeiten. Dort hatte ich einen Kollegen, der von dieser Leidenschaft schon getrieben war und mich dann Step by Step in die Welt des ‘guten’ Kaffees einführte. Irgendwann habe ich mir dann einen Mini-Röster für mein Wohnzimmer gekauft und Rohkaffee überall dort besorgt, wo ich ihn finden konnte. So habe ich dann geübt und mein Know-How als Röster entwickelt und nebenbei in immer besseren Coffeeshops in Berlin und Potsdam gearbeitet. Irgendwann war dann der Schritt in die Selbstständigkeit unausweichlich.
Anfangs war es nicht so leicht die Leute davon zu überzeugen, das Kaffee auch fruchtig und süß sein darf und dass all diese Nuancen zu Kaffee als Frucht gehören. Wir haben dann viel über öffentliche Verkostungen und unterschiedlichste eigene Röstungen versucht zu vermitteln. Wichtig war, glaube ich, die Atmosphäre im Café und der Versuch, den Leuten diese ungewohnten Geschmäcker auf eine unaufdringliche Art zu vermitteln, so dass unsere Gäste sie selbst lieben lernen können.
Ich denke im Vergleich zu den Star-Baristi und Star-Röstern der Szene wissen wir eine ganze Menge nicht, gerade wenn es beim Rösten an die Thermophysik im Röster und die biochemischen Prozesse innerhalb der Kaffeebohnen geht, denke ich, kann ich noch einiges lernen. Das über die letzten 10 Jahre erlernte Know-How, wie welche Bohnen funktionieren und wie ich Röstungen verbessern kann, basiert bei mir, denke ich, mehr aus Erfahrung als aus der Vollständigkeit meines Wissens über jeden Prozess zu jedem Zeitpunkt. Erfahrung und das Vertrauen auf unsere Sinne und unseren Geschmack sind noch immer maßgeblich, für die Auswahl unserer Kaffees und die Art unseres Röstens.
Ich (Patrick) mag den Nutorious 2.0 am liebsten, da er meiner Meinung nach am besten zeigt, das modernes Rösten nicht immer gleich sauer und fruchtig sein muss, sondern eben auch eine gute Balance zwischen Fruchtigkeit, Süße und einer recht traditionellen dunklen Röstung geben kann.
Wir probieren so lange rum bis es uns schmeckt und der Blend das erfüllt, was wir uns vorher im Kopf mit ihm ausgemalt haben. Wir versuchen immer die Balance zwischen Süße, Fruchtigkeit und Bitterstoffen zu finden und bis jetzt ist uns das unserer Meinung nach auch ganz gut gelungen.
Die allererste Tasse meines ersten gerösteten Kaffees. Das war ein Filterkaffee aus Muburi/Kenia. Ich war stolz, dass er genau so schmeckte, wie ich es mir wünschte und ich das ganz allein geschafft hatte. Diese geschmackliche Perfektion war es und ist es seither, die mich antreibt und uns so rösten lässt, wie wir es tun.
Auch wenn es bei weitem nicht der beste Kaffee nach unseren geschmacklichen Maßstäben war, war es ein auf einfachste Art zubereiteter Kaffee auf fast 4.000 Metern Höhe am Titikaka-See.
Am meisten genieße ich den ersten Kaffee des Tages. Wenn ich aufstehe und noch im Halbschlaf den ersten Schluck trinke und die ganze Natur vor dem Fenster erwacht, dann macht mich das glücklich.
Der erste Filterkaffee, den ich je geröstet habe, aus Muburi / Kenia. Das ist wahrscheinlich extrem subjektiv.
Probiert euch aus, schmeckt alles was ihr in die Finger bekommen könnt und schaut nach den kleinen Röstereien abseits der TV-Werbung. Sprecht mit Leuten aus der Szene und versucht so viel Wissen wie möglich aufzusaugen.
Da wir in Potsdam sind, haben wir ab und an mal prominente Gäste bei uns, jedoch würde ich hier nicht von Stolz reden. Auch diese Menschen sind Gäste bei uns wie jeder andere Gast und wir bedienen da jeden gleich, egal ob Promi oder nicht. Aber wenn ich es mir aussuchen könnte, hätte ich wahnsinnig gern mal Robert Downey Jr. oder Benedict Cumberbatch bei mir zu Gast.
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