Um den Kaffee in eine nachhaltige Richtung zu lenken, wurde World Coffee Research gegründet, ein globales Netzwerk, das die Zukunft des Kaffees gestalten will. Das gemeinnützige, kollaborative Forschungs- und Entwicklungsprogramm bezieht auch die weltweite Kaffeeindustrie mit ein und fördert Innovationen in der Landwirtschaft. Auch DeʼLonghi unterstützt diese Organisation, die sich für eine nachhaltige Zukunft des Kaffees einsetzt. Durch das Wissen und die Ressourcen, die DeʼLonghi zur Verfügung stellt, kann jeder Kaffeeproduzent auf der Welt von den Ergebnissen der Arbeit des WCR profitieren.
Trotz intensiver Bemühungen stoßen die einzelnen nationalen Forschungsprogramme bei ihrer Arbeit an erhebliche Grenzen – von alternden Wissenschaftler:innen über veraltete Zuchtansätze bis hin zu fehlenden finanziellen Mitteln. Insbesondere Investitionen auf nationaler Ebene in die Entwicklung neuer Sorten sind in den letzten 50 Jahren zurückgegangen, was zu einer Innovationskrise geführt hat. Dadurch wurde die Kaffeeindustrie daran gehindert, ihre Ziele für Nachhaltigkeit, Qualität und Versorgungssicherheit zu erreichen. Daher hat WCR eine Initiative zur Lösung dieser Probleme entwickelt, vor denen die Kaffeekette steht.
WCR rief Ende 2022 Innovea, ein globales Netzwerk für Kaffeezucht, ins Leben. Sein Ziel ist es, beteiligte Länder durch die Zucht neuer Kaffeesorten zusammenzuführen. Das einzigartige Konzept des Programms ermöglicht den neun teilnehmenden Ländern – Costa Rica, Indien, Indonesien, Kenia, Mexiko, Peru, Ruanda, Uganda und den Vereinigten Staaten, die 23 % des weltweit exportierten Arabica-Kaffees produzieren – die Entwicklung neuer Sorten.
Das Netzwerk Innovea wird von mehr als 200 Mitgliedsunternehmen unterstützt, die allesamt weltweit führend in der Kaffeebranche sind. Sie fördern wissenschaftlich fundierte landwirtschaftliche Lösungen, um eine vielfältige, nachhaltige Versorgung mit hochwertigem Kaffee für heute und für die Zukunft zu sichern. Mithilfe des Netzwerks wird WCR neue, verbesserte Zuchtpopulationen mit modernen, restriktionsfreien genomischen Selektionsverfahren einführen, die in allen Ländern umgesetzt werden können.
Leistungsstarke landwirtschaftliche Systeme erfordern eine Kaffeebohnensorte, die sich an die spezifischen Produktionsbedingungen und Marktanforderungen anpasst. Die moderne Pflanzenzucht trägt dazu bei, schädlings- und krankheitsresistente Sorten zu züchten, wodurch weniger Pestizide eingesetzt werden müssen. Außerdem gelingt es durch die Zucht, auch Kaffee von höherer Qualität in niedrigere Lagen zu bringen. Dies erweitert das Produktionspotenzial auch bei den weiter steigenden Temperaturen. Darüber hinaus ist die Züchtung aufgrund ihrer höheren Erträge in unterschiedlichen Umgebungen entscheidend für die Anpassung an den Klimawandel. Höhere Erträge bedeuten zudem auch höhere Einnahmen und ein besseres Auskommen für lokale Farmer.
Das Netzwerk konzentriert sich in erster Linie auf die Entwicklung verschiedener Zuchtpopulationen, die alle sechs Jahre in unterschiedlichen agrarökologischen Umgebungen in verschiedenen Ländern verteilt werden. Die aggregierten globalen Leistungsdaten werden zeigen, welche Pflanzen in den verschiedenen Klimazonen gedeihen. Diese wird Innovea dann den Landwirten zur Verfügung stellen. Bei der Entscheidung, welche Art weiterentwickelt werden soll, analysiert Innovea drei Schlüsselvariablen: Ertrag, Krankheitsresistenz und die Qualität des Kaffees in der Tasse.
Eine umfassende Sortenentwicklung ist ein langwieriges Unterfangen. Je nach Zuchtansatz und Leistung könnten einige Länder bereits 2033 neue Sorten auf den Markt bringen, in den meisten Fällen wird es jedoch wohl noch einige Jahre länger dauern. Danach kann ein Land alle drei bis fünf Jahre neue Sorten auf den Markt bringen.
Der global koordinierte Ansatz des Netzwerks Innovea bietet den Ländern, die den Klimawandel nicht eigenständig bekämpfen können, einen enormen Nutzen und führt zu Ergebnissen, die mit einem herkömmlichen, auf ein einzelnes Land beschränkten Programm nicht erreicht werden könnten. Die teilnehmenden Länder haben uneingeschränkten Zugang zu neuen Forschungsmaterialien, Schulungen in modernen Zuchtmethoden und gemeinsamen Werkzeugen. Gleichzeitig vernetzen sich die Forscher über nationale Grenzen hinweg, um Ergebnisse zu erzielen, die bei isolierten Programmen nicht möglich wären.
Das Innovea Global Coffee Breeding Network wird die weltweite Kaffeeversorgung durch den Einsatz neuester Technologien zur Verbesserung der Pflanzen verändern. Industrie und Farmer werden den Kaffee der Zukunft gemeinsam gestalten, indem sie einen nachfrageorientierten Zuchtansatz anwenden. DeʼLonghi hofft, dass innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte viele Länder Zugang zu verbesserten, klimaresistenten und schmackhafteren Sorten erhalten werden. Die Landwirte können dann von ihren nationalen Forschungseinrichtungen kontinuierlich mit diesen Sorten versorgt werden.
Auch Kaffeeliebhaber:innen können ihren Teil dazu beitragen, sei es zu Hause oder im Café: Sie können nicht nur hochwertigen Kaffee genießen, sondern auch ihren Horizont erweitern und Kaffeesorten aus aller Welt probieren.
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